Kokosnussanbau in Kerala
Das größte Exportgut im Südwesten von Indien, genauer gesagt im Bundesstaat Kerala, ist die Kokosnuss. Der Staat liegt an der Malabarküste und ist mit 33,4 Millionen Einwohnern eine sehr dicht besiedelte Region des Landes. Übersetzt man den Namen Kerala, so heißt dies „Land der Kokospalmen“, wie man an den zahlreichen Kokosplantagen deutlich erkennen kann.
Da auch in Indien ein tropisches Klima herrscht, sind die besten Voraussetzungen für ein gutes Wachstum der Pflanzen gegeben, was der Grund für die Vielzahl von Kokospalmen ist. Rund 86% der Region sind landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der vorwiegend Reis, Tee, Gewürze und Kokosnüsse – um nur die wichtigsten zu nennen – angebaut werden. 45% der gesamten indischen Ernte von Kokosnüssen stammen aus Kerala, die dann – wie schon anfangs erwähnt – exportiert oder industriell weiterverarbeitet werden. Dort findet man meist keralesische Kleinindustrie.
Die Ernte der Kokosnüsse erfolgt durch Palmkletterer, die in Indien für diese Arbeit am besten bezahlt werden. Die Bezahlung erfolgt häufig in Naturalien, d. h. mit Kokosnüssen, die dann weiterverkauft oder selbst verbraucht werden. Die Einwohner der Region verfeinern diverse Speisen mit dem leckeren Kokosöl oder nutzen dieses für die Haarpflege.
Das gewonnene Kokosöl wird zum Kochen oder für die Herstellung von Kosmetika weiterverkauft. Die dabei entstandenen Rückstände werden als Viehfutter verwendet.
Indien ist, neben Indonesien, das Ursprungsland der Kokospalme. Hauptsächlich der Mensch sorgte für die Ausbreitung der Pflanzen. Da aber die Frucht der Palme – also die Kokosnuss – eine wasserdichte Aussenschale besitzt, wurde sie über weite Meere getrieben, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. So ist sie nun in vielen weiteren Gebieten der Welt, wo feuchtes, tropisches Klima herrscht, zu finden.
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