Die Früchte für Kokosöl wachsen zwar auf Palmen, dennoch: Kokosöl ist kein Palmöl.
Palmöl wird von vielen Verbrauchern und Umweltschutzporganisationen kritisiert, weil durch die Abholzung und Brandrodung von Regenwäldern in Indonesien, in Malaysia und auch im Süden Amerikas zahlreiche Anbauflächen für Ölpalmen-Plantagen geschaffen wurden. Dadurch verlieren viele seltene Pflanzen, Wildtiere, wie beispielsweise der Orang Utan, und auch die dort lebenden Völker ihren Lebens- und Wohnraum. Durch die Pestizidbelastung und die Überdüngung der Plantagen wird nach und nach das Grundwasser verseucht. Ein Leben ist dort kaum noch möglich.
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Palmöl wird hauptsächlich in der Lebensmittelindustrie sowie Kosmetik, Waschmittel- und Seifenindustrie verwendet. Auch für Bio-Diesel wird das Öl der Palmfrucht benötigt.
Die Plantagen für Ölpalmen sind generell in Monokultur angelegt, was dem Boden einseitig Nährstoffe entzieht und weshalb mit Düngemitteln und Pestiziden gearbeitet werden muss, um den Ertrag zu steigern. Palmöl wird aus der roten Frucht der Ölpalme gewonnen und ist das günstigste und am meisten verwendete Pflanzenöl auf der ganzen Welt.
Kokosöl hat damit aber nichts zu tun
Kokosöl wird aus der Frucht der Kokospalme gewonnen, nämlich aus der Kokosnuss.
Kokosplantagen werden in den meisten Fällen von Kleinbauernfamilien bewirtschaftet und wachsen in Mischkultur. Da sich die Bewirtschaftung von Mischplantagen weitaus schwieriger gestaltet als die von Monokulturen und da dort hauptsächlich in Handarbeit gepflanzt, geerntet und bearbeitet wird, ist die Gewinnung von Kokosöl um einiges teurer als bei Palmöl.
Deshalb ist Kokosöl, auch wenn es über ähnlich gute Verarbeitungseigenschaften verfügt wie das Öl der Ölpalmfrüchte, für die Industrie weniger interessant. Kokosöl wird meist nur dort eingesetzt, wo der Duft oder Geschmack nach Kokosnuss erwünscht ist. Glücklicherweise ist das nicht bei vielen Lebensmitteln und Kosmetikprodukten der Fall. Es gibt bisher nur sehr wenige Kokosplantagen, die eine Kooperation zu Industriekonzernen haben oder unter deren Leitung stehen. Und weil auf diesen Plantagen auch mit Dünger und Pestiziden gearbeitet wird, erhält das Öl definitiv kein Bio-Siegel. Mit Bio-Kokosöl ist man also auf der sicheren Seite.
Kokosöl ist kein Palmöl
Deshalb keine Sorge, wenn Sie Bio Kokosöl in Ihrem Schrank stehen haben. Kokosöl ist kein Palmöl! Das Deutsche Bio-Siegel lässt keine Entwaldung (also Rodung/Abholzung) ursprünglicher Ökosysteme zu. Das Siegel stellt sicher, dass für das Öl keine Regenwälder vernichtet wurden, keine Tiere ihren Lebensraum verlieren und dass die Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen und nicht pestizidbelastet sind.
Dass man auf Palmol verzichten sollte, weil dafur Regenwald abgeholzt wird, ist mir bekannt. Gilt fur Kokosol das Gleiche oder kann man es mit gutem Gewissen konsumieren?
Hallo,
eine Kokospalme kann durchaus ein Alter von 50 und mehr Jahren erreichen und produziert in dieser Zeit ständig neue Früchte nach.
Ein frühes Abholzen würde daher gar keinen Sinn ergeben.
Da hochwertige Kokosöle für den häuslichen Gebrauch in den allermeisten Fällen aus Kleinbauernbetrieben stammen, muss man sich in dieser Hinsicht weniger Gedanken machen.