Raffiniertes Kokosöl aus industrieller Herstellung
Bei einem anderen, weiteren Verfahren wird das raffinierte Kokosöl (RFD-Refined-Bleached-Deodorized) gewonnen.
Zunächst gibt es keinen Unterschied zu der Herstellung des kaltgepressten Kokosöls, es werden jedoch verschiedene Techniken angewandt.
Auch hier werden die reifen Kokosnüsse geerntet und von ihrer Hülle befreit. Danach wird das Fruchtfleisch entweder durch die Sonne oder über dem Feuer getrocknet. Was dabei entsteht nennt sich Kopra, die zu 65 Prozent aus Fett besteht.
Durch Pressen der Kopra wird bei der industriellen Herstellung das Fett gewonnen. Verbleibendes Restöl wird mit Hilfe von Benzin herausgelöst. Das nun entstandene konventionelle Kokosöl ist zunächst für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Dazu muss es chemisch raffiniert, desodoriert und gebleicht werden. Hierfür sind hohe Temperaturen und Bleichmittel nötig, um nicht erwünschte Stoffe zu entfernen.
Bei diesem Verfahren werden jedoch auch Geschmacksstoffe und wertvollen Vitamine – wie z. B. das Vitamin E – sowie Antioxidantien, die ein natürliches Kokosöl auszeichnen, abgetrennt bzw. zerstört. Der Gehalt an Laurinsäure und die mittelkettigen Fettsäuren bleiben jedoch weitestgehend bestehen.
In manchen Fällen erfolgt auch noch eine Fett oder Teilhärtung. Bei der Härtung durch Wasserstoff kann es dazu kommen, dass gefährliche trans-Fettsäuren entstehen, die verantwortlich für die Erhöhung des Cholesterinspiegels sind.
Das so entstandene Kokosöl ist ein einfaches Fett, was aufgrund der darin enthaltenen vorwiegend gesättigten Fettsäuren besonders zum Braten oder Frittieren geeignet ist. Aufgrund der Form, in der es angeboten wird, nennt man es auch Plattenfett. Die Konsistenz dieses Gebrauchsfetts ist härter als die des in Kaltpressung hergestellten Kokosöls.
Es kann die Ketonbildung fördern, jedoch ist das hochwertigere, reine Kokosöl schmackhafter sowie nährstoffreicher und daher eher für eine gesunde Ernährung zu empfehlen.
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